Skipper: Christian Tielmann, Crew: Frank Block, Christian Terörde

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Zeitraum: 05.06.21 – 12.06.21 - Log: 164 sm

Tag 1 Eckernförde - Damp

In Eckerförde übernahmen wir von der „Schmuggler-Crew“ die ODE.

Dank der Vorcrew wurde die ODE vom Heimathafen Stavoren über die Nordseeinseln und durch den Nord-Ostsee-Kanal in die Ostsee überführt. Corona hätte fast den gesamten Ostsee-Kettentörn platzen lassen. Die Niederlande galten zu der Zeit noch als Hochinzidenzgebiet und der Aufenthalt in dort durfte offiziell nicht länger als 24h sein. Das klappte auch dank den „Schmugglern“.

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Die Übergabe in Eckerförde war schnell erledigt, die ODE klar zum Ablegen und das erste Ziel war schnell ausgemacht, es ging los nach Damp.

Tag 2 Damp – Soby

Am Vorabend festigte sich die Info, dass Dänemark, (aufgrund von Covid-19 gab es zuvor eine Quarantänepflicht nach Einreise in Dänemark), ab jetzt ohne Quarantänepflicht zu bereisen sei.

Somit war die dänische Südsee als Revier unseres Törns festgelegt.

In Soby auf der Insel Aerö angekommen, freuten wir uns über den entspannten Hafenmeister mit seinem Puch-Mofa und das weltbeste Eis, - und superleckere Burger mit Fritten gab’s natürlich auch noch zum Sattwerden….

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Tag 3 Soby – Svendborg

Soby ist ein sehr kleines Örtchen – und der Hafen deshalb sicher voll im Sommer, doch kurz nach der Öffnung Dänemarks war hier alles noch sehr entspannt.

Nach einem kurzen Gang durch das Örtchen machten wir pflichtbewusst vor Ort einen Corona-Schnelltest - alle waren negativ – die Lage somit für uns sehr positiv ;-)

Von Soby aus setzten wir unseren Törn gegen Mittag nach Svendborg (Insel Fyn) fort. Bei gutem Wetter und leichter Brise ging es durch den Svendborgsund nach Svendborg.

Kurz vor dem Hafen in Svendborg tummelten sich einige Motorboote und suchten offensichtlich etwas. Kurz drauf sahen auch wir, wonach alle Ausschau hielten: Ein Delphin lebt seit ca. 2 Jahren vor Svendborg und zeigt sich entspannt seinen Bewunderern.

In Svendborg machten wir im Stadthafen in direkter Nähe zu „Hendriks Fischladen“ fest. Nachdem der Anleger klar war und der Hunger einsetzte, war deshalb schnell klar: heute gibt’s Fisch

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Backfisch mit Pommes war OK, jedoch nahmen wir auch noch verschiedene geräucherte Lachssorten mit -   später an Bord aufgewärmt und mit selbstgemachten Bratkartoffeln trafen sie genau unseren Geschmack. Um den Fisch anschließend schwimmen zu lassen, gab es einen dänischen Kräuter-Schnaps, der echt was konnte: Bornholmer Bitter, mit ordentlichen Umdrehungen - und zur medizinischen Anwendung nach einem guten Essen perfekt - aber nur einen, für die Gesundheit.

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Tag 4 Svendborg – Marstal

Nachdem wir Svendborg durchstriffen und uns im Museumshafen an alten aber fahrtüchtigen Schiffen erfreut hatten, ging es mit der Ode wieder in den Svendborgsund. Kurz vor der großen Brücke begleitete uns der Delphin und verabschiedete uns sogar mit einem Luftsprung. Beeindruckend, welche Zufriedenheit solch ein Tier ausstrahlt.

Die Route nach Marstal wählten wir aufgrund des wenigen Windes durch das Mokedyb-Fahrwasser. Laut Karte mit einem Tiefenbereich bis 2,3m machte es das mit unserem 2,05m-Tiefgang interessant. Aber alles passte und wir kamen wohlbehalten in Marstal (wieder auf der Insel Aerö) an.

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Auch in Marstal zeigte sich die Lage im Hafen noch entspannt. Wir machten weit hinten am Steg 8 in Sichtnähe zu den berühmten bunten Badehäuschen fest und genossen den Anleger.

Nachdem ich in die Seebären-Gruppe ein Foto der entspannten Abendstimmung postete, bimmelte mein Handy: Christian und Astrid von den Seebären hatten meinen Post bemerkt, erkannten die annähernd gleiche Abendstimmung und meldeten sich mit „Hi Christian, hier auch Christian- wo seid ihr denn?“ Schnell war klar: sogar am gleichen Steg, auch mit einer Elan - somit war ein netter Abend an Bord eingeläutet.

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Vom Seebären-Christian lernten wir eine neue Technik des Leinenwerfens. Dabei wird die Leine in kleinen Ringen von hinten über Kopf weit ausholend geschmissen. Nicht unbedingt rückenfreundlich, aber angeblich treffsicher. Vorerst wurde diese Technik beim Bier erklärt, deshalb durfte natürlich die Praxis am Morgen nicht fehlen.

Tag 5 Marstal - Burgstaken

Nachdem wir gut gefrühstückt hatten, zeigte der Seebären-Christian uns dann die Wurftechnik in der Praxis. Christian Tielmann gelang der Wurf- bei mir fehlte noch der letzte Schwung.

Die Quittung für den gelungenen Wurfeinsatz folgte leider prompt auf dem Fuße - nichts ging mehr und der mit heftigen Rückenschmerzen außer Gefecht gesetzte Skipper konnte sich nur noch flach in den Salon legen und ausharren… aufgrund der herrschenden Flaute ging es dann unter Motor Richtung Fehmarn.

Nach ca. 2 h und einigen helfenden Verrenkungen konnte Christian sich doch wieder vorsichtig bewegen und wir schließlich mit dem Skipper am Ruder unter der Fehmarnsund-Brücke durchfahren- schon spannend, wenn ein Schiff mit 18m-Mast unter einer 21m-Brücke fährt.

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Auf Fehmarn angekommen legten wir dann in Burgstaken längsseits der Kaimauer an. Uns folgte anschließend das aktuell größte Schulungsschiff der Marine, die „Taifun“, legte vorschriftsmäßig direkt hinter uns an und beeindruckte mit ordentlicher „Seemannschaft“, das Schiff klar zu machen. Alle Leinen wurden ordentlich aufgeschossen und der Adenauer eingeholt.

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Aufgrund der Corona-Schutzverordnung der Marine durften sich tagsüber zwar mehrere Personen auf dem Schiff aufhalten, nachts durften jedoch nur 2 Personen auf dem Schiff schlafen. Ein Bulli der Marine holte deshalb 6 Mitglieder der 8er Crew am frühen Abend ab und fuhr die Landcrew in die nahegelegene Kaserne zur Übernachtung. Der diensthabende Kapitän der Crew brachte uns am nächsten Morgen frische Brötchen mit – Klasse! J

Klar war natürlich, dass wir mit den 2 verbliebenen Seeleuten der Marine ins Gespräch kamen, das eine oder andere Bier tranken und uns auch das Schiff der Marine angeschaut haben - natürlich unter Einhaltung der nötigen Abstände...;-)

Die 16-Meter-Yawl „Taifun“ wurde einst bei Abeking & Rasmussen gebaut. Viele Jahre fuhr sie unter dem Namen „Rubin“ mit Hans-Otto Schümann erfolgreich Regatten. Heute ist sie als Schulschiff der Marine im Einsatz.

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Tag 6. Burgstaken – Grömitz

Nachdem gut gefrühstückt und das Ablegen der Marine unter Segel bestaunt wurde, legten auch wir ab und setzten unter Leichtwindbedingungen unseren Kurs in die Lübecker Bucht nach Grömitz ab.

Im Hafen von Grömitz lagen wir perfekt und recht dicht an dem netten Fischrestaurant „Falkenthal“ Klar, dass nun wieder Fisch auf dem Plan stand.

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Grömitz nutzten wir, um unsere Vorräte aufzufüllen. Einmal quer durch Grömitz und der Rucksack war mit dem Nötigsten gefüllt.

Grömitz zeigte sich leider als Touristischer Hotspot. Auf der Promenade galt deshalb zwischen 12 und 20 Uhr Maskenpflicht. Ab 20 Uhr trafen sich dann  - ohne Masken - durstige Kehlen am Ende der Promenade zum gemütlichen Bier. Mein Eindruck: Feeling wie am Ballermann. Na denn mal Prost. Passt irgendwie nicht zusammen. Für uns war das nix und wir waren bestens im Hafen auf der ODE aufgehoben.

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Tag 7. Grömitz – Niendorfer Hafen

Nun ging es zum letzten Hafen unseres Törns. Im Hafen von Niendorf fanden wir im Fischereibereich fürs erste einen Logenplatz. Logenplatz, da Niendorf ein erstes Open-Air-Konzert mit bis zu 250 getesteten Gästen veranstaltete. Für uns klasse: gute Musik rundete den Abend und einen tollen Törn ab. Geschlafen wurde dann eben später…

 

Autor: Christian Terörde