Der Stafetten Törn der SGBR 2021 ist für die Ostsee geplant. Travemünde hat sich für uns als Starthafen ergeben.

Die Anreise verläuft problemlos, um 12.30 Uhr erreichen wir die ODE in der BÖBS-Werft Travemünde.

Stafettentörn 2021 02 01

Werners Kottelet gewinnt den Zweikampf gegen sein Zahnprovisorium. Da sich aber keine Zahnschmerzen einstellen, bleibt es erst mal bei diesem Zustand.

Nach dem Einräumen geht es auf eine kleine Erkundungstour durch den Ort mit Besteigung des alten Leuchtturms (142 Stufen). Gegenüber liegt der Großsegler PASSAT.

Direkt vor unserem Liegeplatz haben die großen Skandinavien Fähren ihren Drehkreis und Anlegeplatz: Schöne Abwechslung und Aussicht, allerdings auch etwas unruhig.

Den Abend verbringen wir auf dem Schiff bei Paella und passenden Getränken. Bereits früh am Abend geht es in die Kojen.

An der Technik des neuen Bordradios scheitern wir sowohl beim Einstellen von Sendern als dann auch beim endgültigen Abschalten. Unerklärliche Geräusche und Stimmen aus dem „Jenseits“ veranlassen uns, die Steuerung zu demontieren. Endlich Ruhe im Schiff.

 

 

Sonntag, 05.09.2021

Der Segeltag beginnt mit wenig Wind und endet später vor Fehmarn ruppig mit ca. 6 bft. Wir erreichen erst spät Burgstaaken und finden im Werkshafen eine zwar kurze aber ausreichend breite Box.

Nach Kartoffelpfannkuchen mit Lachs, passendem Sösschen und Feldsalat verbringen wir den Restabend auf dem Schiff. Der Hafen ist uns bekannt, der sonst übliche Rundgang fällt aus.

Die Vorcrew hat lt. eigenen Angaben den Frischwassertank gefüllt – Stand am Abend: leer… Ist der Tank undicht oder wurde doch kein Wasser aufgefüllt????

Montag, 06.09.2021

Der Duschcontainer im Hafen ist teilweise ohne Strom – es gibt Schlimmeres….

Beim Bezahlen des Hafengeldes guckt der Hafenmeister etwas seltsam als wir die Abmessungen des Schiffes und die belegte Box nennen. Beim Ablegen merken wir, warum: in der Nacht hat sich der Wind gelegt und das in den Hafen gedrückte Wasser hat sich wieder gesenkt. Wir stecken mit dem Kiel im Schlamm. Vollgas und Muskelkraft bringen uns in freies Wasser.

Die fehlende Position im Funkgerät „bekommt Gesellschaft“. Die GPS-Position und AIS-Funktion auf dem PC-Monitor haben sich ebenfalls verabschiedet.

Unter Motor geht es durch den Fehmarn Sund gen Langeland. Werner erreicht als erster das dänische Hoheitsgebiet, da er auf dem Vorschiff die Gastlandflagge setzt.

Unterwegs freuen wir uns über 4 Schweinswalsichtungen.

Wir erkunden das Bagenkop, sichten den einzigen Laden und sind zum Abendessen wieder auf dem Schiff. Lammsteaks, Kartoffeln und Böhnchen wurden bei der Motorfahrt bereits unterwegs vorbereitet. Obwohl in DK die Corona-Beschränkungen erst am 11.09. enden sollen, sind hier keine Masken u. ä. zu sehen………

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Dienstag, 07.09.2021

Vor dem 2. Tag unter Motor gibt es Brötchen aus dem örtlichen Laden.

Soby auf Aero ist unser Ziel, ein ruhiger Hafen. Abends lernen wir auch den kauzigen Hafenmeister namens Leo kennen. Wir schulden ihm mangels vorhandenem Kleingeld 10 Kr (ca. 1,50 €) für eine Duschmünze…….

Der örtliche Friedhof dient Ditsche und uns für erste Flug- und Filmversuche mit Ditsches Drohne. Diese setzten wir nach dem Abendessen (Heringsdipp, Kartoffeln, Salat) am Strand fort.

Stafettentörn 2021 02 03

Mittwoch, 08.09.2021

An diesem Tag geht es Richtung Sonderborg. Im Alfsfjord/-sund sichten wir wieder einige Schweinswale. Die Klappbrücke öffnet passend für uns. Ein wildgewordener Däne prescht bei der Durchfahrt an uns vorbei, durch den Gegenverkehr und passiert als erster. Wahrscheinlich hatte er einen Riesendruck auf Darm oder Blase……

Wir legen uns an das Holzbollwerk mit Sicht auf das Schloss und direkt unterhalb der Altstadt. In der Sonne drehen wir eine Runde durch den Ort und ergänzen unsere Vorräte.

Zum Abendessen gibt es Bratkartoffeln mit Frikadellen und einen frischen Salat.

Werner kämpft schon einige Tage mit den Tücken seines „etwas“ älteren Smartphones: Apps öffnen sich ungewollt, alles wackelt auf dem Display. Ditsches Kommentar dazu: „Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest…… dann musst du absteigen!“

Donnerstag, 09.09.2021  

Die Vorhersage kündigt wieder schwache Winde an. Im Ergebnis wird es aber ein super Segeltag: Sonne pur, Wind mit passender Stärke.

Beim Erreichen der Grenze zu Deutschland und Niederholen der dänischen Gastlandflagge wird die deutsche Nationalhymne gespielt und gesungen….

Ursprünglich hatten wir uns Kappeln in der Schleimündung vorgenommen, legen uns aber in den ehemaligen Marinehafen Olpenitz. Das riesige Gelände wird mit Ferienhäusern, Wohnungen und allen erdenklichen Versorgungseinrichtungen bebaut.

Bei einem Rundgang mit Zwischenstopp in einer Beachbar kann man die wirklichen Dimensionen erkennen und es wir noch immer weiter gebaut.

Heute Abend kommt es kulinarisch zu einem griechischen Menü mit einer „griechischen“ Bratwurst.

Freitag, 10.09.2021

Den ursprünglichen Plan, die Schiffsübergabe in Wendtorf in Nähe der Kieler Bucht durchzuführen, müssen wir aufgeben. Für heute sind in dem Fahrgebiet schwere Gewitter und Starkregen vorhergesagt. Wir bleiben in Olpenitz und verbringen die Stunden bis es wieder aufklart mit Putzen, Skatspielversuchen, Kaffee und Kuchen.

Nach einem Sparziergang geht es noch einmal in die Beachbar und am Abend kommen alle Proviantreste auf den Tisch.

 

Samstag, 11.09.2021

Die Nachfolgecrew ist früh aufgebrochen und schon um ca. 10.00 Uhr am Steg. Wir haben rechtzeitig alle Arbeiten erledigt und starten sofort Richtung Heimat.

Für die Rückfahrt benötigen wir allerdings 2,5 Stunden mehr, als die Crew auf der morgendlichen Hinfahrt.

Gegen 18.00 Uhr erreichen wir wieder Rhede.

Trotz des teilweise schwachen bis nicht vorhandenem Wind allerdings bei meist sonnigem Wetter, war es ein entspannter und erholsamer Törn mit neuen Häfen und ebensolchen Eindrücken.

Autor: Josef Renzel